Warum pieksen die Kastanienschalen? - Damit sie die Alleen in Ostpreußen festhalten können. Die würden sonst davonsegeln.
Ein Kaffeehaus mit Sesseln und kleinen Tischen, elf elegant gekleidete Gäste mit Hüten, Zylindern, Fliegen, Rüschen, Federschmuck, Pelzkragen und Fächern, Servicepersonal, ein Pianist, eine Sängerin. Alles wirkt, wie aus der Zeit gefallen. Melancholie weht durch den von kleinen Lampen zart beleuchteten Raum. Der Pianist stimmt „Kommt ein Vogel geflogen ..." an, die Gäste singen mit. Erinnerungen an die Kindheit in Ostpreußen, Russland oder Sachsen werden wach. Es war eine schöne Zeit in der Familie, auf dem Dorf, in einer kleinen Stadt. Aber es war auch die Zeit des 2. Weltkriegs.
Aus Briefen lesen die Gäste vor, sie erzählen von Vertreibung, Not und Hunger, aber auch über ihre erste Liebe, den Tanzkurs, ihr Verhältnis zur Natur. Und sie singen allein oder gemeinsam ein russisches Lied, ein Seemannslied, ein Wanderlied und vieles mehr.
Text von Udo Thiel (Die PAPILLONS)
Oh Täler weit
Ich bin Natur, ich liebe die Leinsamenfelder meiner Eltern, hellblau
wogend – die Natur spielt
Natur war die Kirchengemeinde an der Schneekoppe
Wo die Alten als Kutscher weiterarbeiteten.
Es ging nie um Wettbewerb: Coop(eration) gibt es zwischen
Wahlverwandten
Coop waren 25 Alte und Kinder + Enkel
Meine Oma Laura war Chef und Heiratsvermittler
Natur ist unsere Bindung an Wetter und Feld<Ernteleute
Wir waren oft krank 16 Thiels, aber zuhause. Familie heilt
Ruhe, Basteln im Bett, Singen, Lesen ,Zuspruch. Einsam gab´s nicht
Auch Demente waren nötig und nützlich. Natur ist die Basis für alles
Heirat, Arbeit Nachbar, Babys
Wir Alten sind Herbst und braune Blätter, wir fallen für eure Zukunft.
Kinder lieben die Alten - Lernen, Theater, entdecken ist Hingabe
Kinder sind wie Leinsamen winzig hellblau
Und erst im Juli essbar und im August verwebt zu Anzügen
Natur ist unser Gott, der uns immer nährt und heilt
Natur räumt uns später ab, damit die Jungen weiterweben
Udo Thiel,
16.11.2018, Berlin (Text als pdf)
Die Aufführung wird musikalisch von dem Pianisten und Komponisten Christoph Grund und der Sängerin Birthe Bendixen geführt. Christoph Grund, in der Neuen Musik Szene eine feste Größe, arrangiert Lieder, die ihren Volksliedcharakter bewahren, aber auch in die Bereiche der Neuen Musik vorstoßen. Birthe Bendixen singt dabei als Mnemosyne, die Göttin der Erinnerung, die fast Versunkenes wieder an die Oberfläche holt. Bühne und Kostüme stammen von Silja Landsberg.
Mit HERZTÖNE tritt das Ensemble öffentlich im F2 Theater im Pflegewohnheim auf. Das Publikum wird mit dieser Inszenierung an einen sehr ungewöhnlichen Ort geholt.
Mitschnitt der Musikperformance HERZTÖNE (R: Julian Brinkmann, 2018)
Videolink: vimeo.com/302708464
(Der Film ist geschützt. Das Passwort kann bei der Autorin der Website erfragt werden.)
Mit:
Hanne-Lore Hühn, Maria Langgärtner, Bernd Leichsenring, Thorsten Schüler, Irène Swiatopolk-Mirska, Udo Thiel, Herbert Wehe, Elvira Werthmüller und Nina Kuyumcu, Christine Vogt
Akteur*innen: | Die PAPILLONS |
Gesang/Stimmbildung und Performance: | Birthe Bendixen |
Piano/Electronics und Komposition: | Christoph Grund |
Schauspiel: | Michael Hanemann |
Konzept/Regie: | Christine Vogt |
Konzeptionelle Mitarbeit: | Birthe Bendixen, Silja Landsberg, Christoph Grund |
Kostüme/Bühne: | Silja Landsberg |
Lichtdesign: | Sven Keufner |
Regieassistenz: | Nina Kuyumcu |
Assistenzen für die Betreuung: | Claudia Blaich, Jessica Kirchner, Anika Spereiter |
Premiere: | 19. Mai 2019 im F2 Theater im Pflegewohnheim |
Ort: | Fidicinstraße 2 10965 Berlin |
Produktion: | Pflegewohnheim "Am Kreuzberg" der Unionhilfswerk Senioren-einrichtungen gGmbH |
Presse: | Barbara Gstaltmayr |
Gefördert durch: | Unionhilfswerk-Förderstiftung und Seidenspur e.V. |
Gefördert durch die Unionhilfswerk-Förderstiftung
www.unionhilfswerk.de/papillons
Im Mai 2019 war die Produktion auf dem Performing Arts Festival eingeladen.
www.performingarts-festival.de
Karten:
Eintritt: 16€ / erm. 10€
Pressekontakte:
Gesine Schubert
Leiterin Unternehmenskommunikation
UNIONSHILFSWERK
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Richard-Sorge-Str. 21 A,
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Tel. (030) 422 65 – 81
Mobil (0174) 151 55 76
Gesine.Schubert@unionhilfswerk.de
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