Darsteller*innen mit Demenz

Die Ausdrucksweise von Menschen mit demenzieller Beeinträchtigung ist oft bizarr und absurd. Sie sagt damit etwas über uns selbst und über die Zeit, in der wir leben. Kunst und Demenz sind für mich keine sich ausschließenden Begriffe.

„Ich bin ein Zentimeter älter als meine Nachbarin“
   
Der geläufige Terminus Demenz im Sinne der  'Ent-geistung' wird von mir kritisch hinterfragt. Ein Blick ins Grimm'sche Lexikon des 17.Jh. hilft kurzfristig mit der Bezeichnung „Alterseinfalt“ aus. Weil jedoch die Dimension dessen, was sich nach heutiger Sicht im Gehirn abspielt, nicht umfassend beschrieben ist, benutze ich hin und wieder alternativ demenzielle Beeinträchtigung. Der Begriff legt Betroffene weniger auf ihre intellektuellen Defizite fest verweist er doch auf einen Teilaspekt der Persönlichkeit.

Die Zusammenarbeit von Menschen mit Demenz, Bühnenkünstlern, Betreuern oder Angehörigen bietet vielerlei Chancen. Für Profis können Bewegungsart und Ausdruck betroffener Darsteller die Begegnung mit einer fremden Welt und Erweiterung ihres eigenen Repertoires bedeuten. Für Betreuer und Angehörige fördert die Kooperation den Perspektivwechsel auf die zu Betreuenden. Menschen mit demenzieller Beeinträchtigung schließlich zeigen sich als produktiv-kreativ Schaffende. Biografiearbeit ist in meiner Theaterarbeit ein möglicher Zugang zu Darstellern mit Demenz.
Ich arbeite gerne mit gemischten Gruppen aus Betroffenen, Künstlern, Angehörigen und Betreuern.

►Workshops für Betroffene und Angehörige
►Theater für Demenzerkrankte und Angehörige

Darsteller mit Demenz - Menschen mit Demenz – Biografiearbeit - Kunst und Demenz
© Irene Bopp